Stiftung Ausgleich Altenwerder
07. Oktober 2010. Es ist schon 13 Jahre her, dass auf der Elbinsel Altenwerder 1997 für den neuen Containerterminal über 200 ha verwilderte Obstgärten, Wiesen und Röhrichte durch Rodungen und Aufspülungen vernichtet wurden. Die Umsiedlung der Menschen war schon seit 1973 beschlossene Sache und wurde rigoros umgesetzt. Wieder wurde eine Kulturlandschaft in der Elbniederung Hamburgs der Hafenindustrie geopfert. Laut Planfeststellungsbeschluß von 1995 sollte als Ersatzmaßnahme die Alte Süderelbe wieder mit der Tideelbe verbunden und so aufgewertet werden. Das scheiterte nicht zuletzt am Widerstand der Naturschutzverbände. Daraufhin wurden als Ersatzmaßnahme ab 2001 im südlich von Altenwerder gelegenen Moorgürtel ca. 100ha aufgewertet und eine Ersatzzahlung von 18,1 Mio € festgesetzt. Mit dem Geld arbeitet die Stadt, um geeignete Projekte durchzuführen. Der BUND klagte gegen die Summe und schloß 2008 mit der FHH einen Vergleich: Das Ergebnis waren 5,9 Mio € mehr als Ersatzzahlung. Dieses Geld steht ab Dezember 2009 der BUND-Gründung „Stiftung Ausgleich Altenwerder“ zur Verfügung. Der BUND plant, mit dem Geld im Süderelberaum geeignete Flächen anzukaufen und dann ähnliche Lebensräume zu schaffen, wie sie in Altenwerder verloren gingen.
Es bleibt zu hoffen, dass die nunmehr insgesamt 24 Mio € tatsächlich in der Region um Altenwerder als Ausgleich eingesetzt werden. Denn hier verlieren die Menschen immer noch große Flächen von Natur- und Kulturlandschaften durch die fortschreitende Inanspruchnahme durch den Hafen, Logistikbetriebe und Industrieansiedlungen.

Chronik
1961 Beschluss der Hamburger Bürgerschaft zur Hafenerweiterung, Altenwerder in 1. Stufe vorgesehen.
1973 Beschluss zur Umsiedlung der gesamten Bevölkerung des Dorfes Altenwerders, Brachfallen vieler Flächen, Besiedlung durch Pflanzen und Tiere.
1995 Planfeststellungsbeschluss für die Herrichtung von Flächen für Hafenzwecke in Altenwerder.
1997 Zerstörung der Flächen Altenwerders durch die Vorbereitung der Flächen für die Hafenerweiterung, Rodung und Aufspülung.
2001 Änderung der planfestgestellten Ersatzmaßnahme; statt der Öffnung der Alten Süderelbe für die Tide werden die Aufwertung von 100 ha Grünland und eine Ersatzzahlung festgesetzt.
2002 Inbetriebnahme des Containerterminals Altenwerder.
2002-2006 Als Ersatzmaßnahme werden durch die BSU im Moorgürtel 97 ha Grünland aufgewertet und langfristig über Verträge gesichert.
2008 Vergleich zwischen der Stadt Hamburg und dem BUND.
2009 Der BUND Hamburg gründet im Dezember die Stiftung Ausgleich Altenwerder.
2010 Erste Gespräche und Verhandlungen zum Kauf von Flächen durch die Stiftung Ausgleich Altenwerder.

Informationen finden Sie auch unter:
www.stiftung-ausgleich-altenwerder.de

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